Heute ist ein großer Tag: Isabella und Elias dürfen ihre Mama bei der Arbeit in der Schokoladenfabrik besuchen. Sie erfahren, wie Schokolade hergestellt wird und welche Maschinen Mama dazu bedient. Toll, was Mama alles kann!
Die Illustratorin Katharina Birkenstock und ich durften das ambitionierte Kooperationsprojekt der Bundeagentur für Arbeit, der Jobcenter, der Stiftung Lesen und des Lingen Verlages umsetzen. Es war eine spannende Erfahrung und hat viel Spaß gemacht! Mein Dank gilt auch der Chocoladen Manufaktur Coppeneur für die tolle Führung, durch die ich einen Einblick in die Geheimnisse der Schokoladenherstellung gewinnen durfte. Manchmal macht Recherche so viel Spaß, dass keine Hand zum Schreiben frei bleibt!
Die Kinderbücher gibt es bei der Bundesagentur für Arbeit und den Jobcentern oder sie können kostenlos als PDF heruntergeladen werden. Sie lassen sich zum Privatgebrauch ausdrucken oder am Tablet oder Handy ansehen. Die PDF-Dateien sind vollumfänglich barrierefrei.
Während sich
“Kaltenbruch” (2018) mit den Schatten der Nachkriegszeit befasst,
greifen Sie in “Der Kinderzug” das Thema der Kinderlandverschickung
auf. Mich hat dies sehr fasziniert und gleichzeitig überrascht, da mir dieser
Teil der Geschichte völlig unbekannt war, bis ich Ihr Buch gelesen habe.Was hat Sie dazu bewegt, genau diese Thematik zum Inhalt Ihres Buches zu
machen und damit den Kindern und Jugendlichen der damaligen Zeit eine Stimme zu
geben?
Michaela Küpper: Meine Absicht war tatsächlich Kindern eine
Stimme zu geben, die nie eine gehabt haben. Ich wollte einen Teil unserer
Geschichte ins Licht rücken, der bislang eher hinten runtergefallen ist, eben
weil er “nur” Kinder betraf. Es wird ja nie recht thematisiert, was
Kinder in Kriegszeiten durchmachen. Das
Politische und Militärische steht bei bewaffneten Konflikten doch immer sehr im
Vordergrund und wird auch in der historischen Forschung bis ins Kleinste
ausgeleuchtet. Das Schicksal der betroffenen Menschen, und insbesondere das der
Kinder als schwächste Glieder einer Gesellschaft, interessiert weniger.
Dieses Desinteresse hat hier in Deutschland, auf den 2. Weltkrieg bezogen,
etwas mit der unseligen Rolle zu tun, die wir darin gespielt haben. Es lässt
sich aber überall beobachten, wo Konflikte eskalieren. Dabei können gerade die
Kinder ja nun überhaupt nichts für das Elend, in das sie hineingezwungen
werden.
Es geht mir aber nicht nur um das Sichtbarmachen dieses Elends, um das Anerkennen
von Leid, um Empathie und Mitgefühl, es gibt da noch einen weiteren
wesentlichen Aspekt, der meiner Meinung nach grundsätzlich zu kurz kommt: diese
Kindergenerationen sind ja morgen schon die Erwachsenen! Sie werden also sehr
schnell diejenigen sein, die die Gesellschaft prägen. Und dann rächt sich so
Einiges. Diese generationsübergreifenden Dynamiken sind übrigens auch der
gemeinsame Nenner meiner Romane “Der Kinderzug” und
“Kaltenbruch”, die ja ansonsten recht unterschiedlich sind.
Zu Recherchezwecken haben Sie zahlreiche Originalbriefe, Tagebuchaufzeichnungen und Zeitzeugenberichte gesichtet und gelesen. Gab es überhaupt die Möglichkeit noch mit Zeitzeugen zu reden und Erlebtes in persönlichen Gesprächen zu erfahren?
Michaela Küpper: Ja, es gibt noch
die Möglichkeit mit Zeitzeugen zu sprechen. Diese Menschen haben die
Verschickung aber meist als kleine Kinder erlebt. Bis zum Alter von 10 Jahren
kamen die Kinder damals nicht in Lager, sondern zu Familien. Das ging mal gut
und mal weniger gut. Manchmal wurden sie liebevoll umsorgt und es hielten sich
lebenslange Freundschaften, manchmal wurden sie sehr schroff aufgenommen. Aber
Heimweh war immer ein Thema. Darunter haben viele Kinder wirklich sehr
gelitten. Einige Betroffene haben ihren eigenen Kindern und Enkeln später von
ihren Erlebnissen erzählt, die diese Schilderungen wiederum weitergegeben
haben. So kursieren heute noch Geschichten über diese Zeit, wenn auch eher
fragmentarisch. Wichtig waren für mich aber vor allem auch die von Historikern
geführten Zeitzeugen-interviews mit Betroffenen, die heute bereits verstorben
sind. Diese Erzählungen – oft in Bild und Ton festgehalten – haben mir bei
meiner Arbeit sehr geholfen.
Neben Ihren beiden Romanen zur Kriegs- und Nachkriegszeit schreiben Sie hauptsächlich Kriminalromane und Kinderbücher. Ist zukünftig auch ein Ausflug in andere Genres denkbar?Und wenn ja, welche Sparte der Literatur würde sie besonders reizen?
Michaela Küpper: Was andere Genres betrifft: man soll ja
grundsätzlich niemals “nie” sagen. Aber momentan liegt mir das Genre
“zeitgeschichtlicher Roman” doch sehr am Herzen. Geschehnisse ins
Licht zu rücken, die nie so recht beachtet wurden, Menschen durch eine
Erzählung für bestimmte Themen zu interessieren, sie zum Nachdenken anzuregen,
das fasziniert mich schon sehr. Und es ist auch für mich jedes Mal sehr
spannend und lehrreich. Aber hin und wieder brauche ich einen Ausgleich zu
dieser doch auch sehr intensiven Arbeit. Ich entwickle zum Beispiel
Krimi-Rollenspiele. Da kann ich dann eher meinen Sinn für Humor ausleben.
Der Beruf des Autors ist vor allem von Recherche- und Einzelarbeit geprägt. Wie gestaltet sich bei Ihnen ein typischer Arbeitstag?Schreiben Sie, wenn die Muse Sie küsst oder folgen Sie einem strukturierten Arbeits- bzw. Schreibplan?
Michaela Küpper: Ohne hin und wieder von der Muse geküsst
zu werden, ist es wohl schwierig literarisch zu schreiben. Gerade bei der
Ideenfindung und den anfänglichen Weichenstellungen ist viel Bauchgefühl im
Spiel, auch bei der Entwicklung der Figuren. Der Rest ist dann aber eher harte
Arbeit. Ich recherchiere vorab und schreibe zunächst ein Exposé, also eine Art
Grundgerüst, einen Pfad, den ich entlanggehen möchte. Beim eigentlichen
Schreibprozess gehe ich dann auch mal Umwege, es gibt Hindernisse oder es tun
sich Abzweigungen auf.
Das ist für mich ja das eigentlich Magische am Schreiben, dass die Figuren mich
manchmal überraschen und ihren eigenen Weg gehen. So bleibt die Arbeit
spannend.
Aber dennoch: Richtung und Ziel sind vorgegeben und das fortlaufende
Recherchieren gehört zum Arbeitsalltag. Insgesamt gehe ich dabei heute viel
strukturierter vor als zu Beginn meines Schreibens. Das hat aber auch etwas mit
Arbeitsökonomie zu tun und mit Handwerk. Die Muse allein reicht eben nicht.
Disziplin, Sorgfalt und Durchhaltevermögen spielen ebenfalls eine große Rolle.
Entsprechend unspektakulär gestaltet sich mein Arbeitsalltag: ich sitze vor dem
Rechner am Schreibtisch. Die Abenteuer finden im Kopf statt.
Was hat sie beim Schreiben zu “Der Kinderzug”
besonders bewegt, vielleicht auch emotional herausgefordert?
Michaela Küpper: Was die emotionale Herausforderung beim
“Kinderzug” betrifft: da gab es einiges. Zum Beispiel die teuflische
Indoktrination von Kindern und Jugendlichen durch die Hitlerjugend, die ja auch
im Rahmen der Kinderlandverschickung federführend war.
Da wurden Kinder dazu gebracht ihre eigenen Eltern zu verraten, da wurden ihnen
Waffen in die Hand gedrückt und sie rannten in den Tod. Das fand ich sehr
erschreckend. Aber am meisten berührt haben mich die leiseren Dinge: in
Originalbriefen zu lesen, wie die Kinder ihre Sorgen runtergeschluckt haben,
wie tapfer sie waren. Welche Verluste sie zu verkraften hatten. Auch die
Schilderungen von damaligen Lehrerinnen, die den Kindern diese Verluste
begreifbar machen mussten, ihre eigene Verzweiflung darüber, mit der sie ja
auch umzugehen hatten, das ging mir schon sehr nahe.
Es gibt aber auch Dinge, die mir sehr imponiert haben, etwa der Mut und die
Hilfsbereitschaft einiger Menschen unter Gefahren, die wir uns heute gar nicht
vorstellen können. Oder auch, dass es Kinder gab, die ganz offensichtlich mehr
gesunden Menschenverstand bewahrt haben als die Erwachsenen.
Ich mag Ihren informativen und interessanten Schreibstil und
würde mich freuen, von Ihnen noch weitere Bücher lesen zu können, die sich mit
Themen des 2. Weltkrieges oder anderen gesellschaftlichen Umbrüchen befassen.
Gut vorstellen könnte ich mir z.B. ein Roman über den Mauerbau, der nicht
nur zahlreiche Familien entzweite. Aber auch ein Buch in dem die Thematik der
Hitlerjugend (in “Der Kinderzug” nur kurz angeschnitten) bzw. dem
Bund deutscher Mädel fände ich sehr interessant. Ist in dieser Richtung
eventuell schon etwas Neues geplant?Auf was können sich ihre
Leser freuen?
Michaela Küpper: Zunächst einmal Danke für das Lob! In
der Tat arbeite ich an einem neuen Buch und das Thema wird wieder in Richtung
2. Weltkrieg gehen. Mehr darf ich leider noch nicht verraten. Aber ich
denke mal, dass es die Leserinnen und Leser ansprechen wird, die sich für den
“Kinderzug” und “Kaltenbruch” interessieren.
Vielen Dank für die vielen Hintergrundinfos und interessanten
Einblicke über eine Thematik, die in der Aufarbeitung des 2. Weltkrieges oft
vergessen wird.Vielen Dank, dass Sie den Kindern &
Jugendlichen der damaligen Zeit eine Stimme gegeben haben!
Das Interview führte Daniela Stecker von Buchstabenzauber.de
Am Schicksal einer Lehrerin und ihrer Kinder erzählt
Michaela Küpper sensibel und atmosphärisch von der Kinderlandverschickung unter
dem Nationalsozialismus.
Das Ruhrgebiet im Sommer 1943.
Die junge Lehrerin Barbara Salzmann soll eine Gruppe Mädchen im Rahmen der
sogenannten Kinderlandverschickung für drei Monate begleiten.
Angst, aber auch gespannte
Unruhe beherrschen die Gedanken der Kinder, denn sie wissen nicht, was sie
erwartet. Das Heim auf Usedom, das ihr zeitweiliges Zuhause werden soll,
erweist sich zunächst als angenehme Überraschung, doch dann muss dieses geräumt
werden.
Es beginnt eine Odyssee, die
nicht nur die Kinder, sondern auch Barbara an ihre Grenzen führt, denn mehr
und mehr wird sie, die sich bisher aus der Politik herauszuhalten versucht hat,
mit den grausamen Methoden und Plänen der Nationalsozialisten konfrontiert –
und mit Menschen, die für ihre Ideologie vor nichts zurückschrecken.
Als eines der Mädchen
verschwindet und ein polnischer Zwangsarbeiter verdächtigt wird, kommt für die
junge Lehrerin die Stunde der Entscheidung.
Michaela Küpper DER KINDERZUG Droemer: Roman, Hardcover mit Schutzumschlag, 352 Seiten ISBN 978-3-426-28218-2, € 19,99 (D)/ € 20,60 (A) Auch als Ebook erhältlich: ISBN 978-3-426-45416-9
“.. Ich bin Ihnen sehr dankbar, dass sie dieses Thema nicht nur ins Gedächtnis zurück gehoben haben, sondern mit ihrer großartigen literarischen Bearbeitung sinnlich erfahrbar und zugänglich gemacht haben.” Leserzuschrift von Klaus B.
“Faszinierend von der ersten bis zur letzten Zeile – ein großartiges Werk, vielen Dank für Ihr literarisches Geschenk. Ich hatte Mühe, es aus der Hand zu legen! Leserzuschrift von Klemens G.
“Unser Fazit: Michaela Küpper hat aus wahren Begebenheiten einen Roman geschaffen, der sensibel über ein schweres Thema berichtet. Sehr lesenswert und deshalb eine absolute Leseempfehlung! Recensio Online
” … keine Krimihandlung, aber unfassbar gut! Ein Roman über die Kinderlandverschickung während des 3. Reichs – fesselnd und ergreifend.” Ariettas Bücherwelt
“Michaela Küpper beherrscht ihr Handwerk: Als Leser werden wir mitten ins Geschehen geworfen […] Wie sensibel Kinder die Welt um sich herum wahrnehmen und wie sich immer mehr Unsicherheit und Sorge in die anfängliche Ausgelassenheit einer Ausflugsfahrt schleicht, ist meisterlich erzählt. Unser Fazit: »Der Kinderzug« ist ein äußerst gelungener Roman mit komplexen und glaubwürdigen Figuren. Michaela Küpper vermittelt Geschichte auf spannende Weise und macht sie emotional nachvollziehbar, ohne dabei in die Kitsch-Falle zu tappen! zusammen-lesen.de
“… Mit viel Gefühl und mit dem richtigen Gespür für die Darstellung ihrer Charaktere brachte die Autorin mich zum Nachdenken. Der Roman wirkt so authentisch, dass man schon glaubt, wirklichen Charakteren aus der Zeit zu lauschen. world of books and dreams
“Michaela Küpper hat viel recherchiert und daraus einen ausgesprochen spannenden, aber auch erschreckenden Roman geschrieben.” Monika Fuchs, Thalia Hamburg
“… Frau Küpper ist es gelungen, ein spannendes Buch über die letzten Jahre des Zweiten Weltkriegs zu schreiben. Mal wieder kann ich ein Buch nicht aus der Hand legen […]” Uwe Madel, Buchhandlung am Markt, Hennef
“… Für mich war dieses Buch sehr aufwühlend, aber hochinteressant und spannend. Sehr lesenswert!” R. Braun, Thalia-Buchhandlung Mannheim
“Ihre ausgezeichnete Recherche und Ihr erstklassiger Erzählstil lassen den Leser in die Gefühlswelt der damaligen Kinder und Jugendlichen eintauchen. „Der Kinderzug“ ist ein hervorragender Beitrag für ein lebendiges Geschichtsverständnis.” Monika Hruschka, Buchabteilung Globus Hockenheim
“… Michaela Küpper ist eine perfekte Symbiose aus ehrlicher, direkter und zeitgenössischer Sprache gelungen, die einfach bemerkenswert ist.” Rica Sewina, tasty_books
“… ein eindrucksvoller Roman, der uns einen kleinen Einblick in die Endzeit der Nazi-Diktatur und ein wenig Gefühl dafür gibt, wie die Menschen im Alltag mit sich und ihrer Situation umgegangen sind. Er zeigt auch, dass wir es soweit nie wieder kommen lassen dürfen!” Silke Schröder, hallo-buch.de
Realistisch dargestellte Charaktere, ein flüssig zu lesender einnehmender Stil der Autorin sowie eine Handlung, die ich als sehr interessant, erschütternd und auch wirklich wichtig empfand, haben mir bewegende Lesestunden beschert. Wirklich empfehlenswert! Manjas Buchregal
„Der Kinderzug“erzählt eindrucksvoll und bildgewaltig die Sicht der Kinder, die die wahren Leidtragenden sind. Er macht sehr deutlich, warum sich solche Ereignisse niemals wiederholen sollten. Lena, Die Rabenmutti
„ein großartiges und zeitgenössisches Werk … Eine Geschichte die unter die Haut geht….. Voller Leidenschaft und sensibel erzählt. ” Arietta, Büchereule
” Mit dem Roman „Der Kinderzug“ widmet sich Michaela Küpper einem unverbrauchten Thema, das gleichzeitig bewegend wie auch erschreckend ist. […] Gerne empfehle ich den Roman vor allem an geschichtlich interessierte Leser weiter.” Ingrid Eßer, Buchsichten
” Liebe Autorin, wir haben das Buch zu Weihnachten bekommen und mein Sohn ist begeistert und beeindruckt vom Wutelefanten; er hat allen Leuten vom Wutelefanten erzählt ! […] für uns war es erleichternd, dass wir jetzt einen Namen haben! Und dass es einfach normal ist! […] Die Phasen kommen immer soo schnell, dass wir nicht hinterher kommen und dann ist es sehr beruhigend, dass es Autoren und deren Bücher gibt, die genau das aufgreifen. ??? Evelyn B.
“Wir sind sehr davon begeistert, besonders vom Wutelefanten” Yvonne B.
“Tolle Geschichten! Und der “Wutelefant” spricht für sich. Nun hat das “Kind” endlich einen Namen .. danke dafür!” Ina S.
“Sie haben meinen Besuch im Kindergarten detailliert und kindgerecht wiedergegeben. Aber nicht nur meine Geschichte fand ich lesenswert. Auch mit den anderen Geschichten können Sie die Seele und den Verstand der Kinder auf eine sehr schöne Art ansprechen.” “Verkehrspolizist” Erich Klaus